Mit 26 Jahren unternahm Ludwig van Beethoven als gefeierter Pianist „eine Konzertreise nach Prag, Dresden, Leipzig und Berlin, die ein großer künstlerischer und finanzieller Erfolg wurde.“ Er spielte abends in adeligen Häusern und komponierte für diesen Anlass auch passende Stücke. So entstand in Prag die kurze dramatische Szene und Arie für Sopran und Orchester „Ah, perfido“ op. 65 (dt. „Ach, Du treuloser!“). Sie wurde heute vor 225 Jahren in Leipzig zum ersten Mal aufgeführt.
Thema und Handlung sind typisch: In einem Rezitativ beschimpft und verflucht die Verlassene wütend ihren treulosen Geliebten. Bei 3:30 min. wandelt sie sich, in der anmutigen Konzertarie „Per pietà, non dirmi addio!“ (dt. „Hab’ Erbarmen, sag’ mir nicht Lebwohl!“) wünscht sie den Geliebten zurück, um dann ab 8:56 min. im dramatischen Schluss ihre qualvolle Lage zu beklagen. Der Text ist hier zu finden, am besten liest man mit: https://lyricstranslate.com/de/ah-perfido-ach-du-treuloser.html
Auf der heutigen Klassikliste hören wir eine Aufnahme vom Silvesterkonzert 1991. Es singt die amerikanische Sopranistin Cheryl Studer, begleitet von den Berliner Philharmonikern unter Leitung ihres damaligen Chefdirigenten Claudio Abbado.
Heute vor 243 Jahren wurde im österreichischen Preßburg (der heutigen Hauptstadt der Slowakei Bratislava) Johann Nepomuk Hummel (1778–1837) geboren, der ein bedeutender Pianist und Komponist werden sollte. Als er nach Wien kam, nahm Mozart den begabten Jungen in seinem Haushalt auf und gab ihm kostenlosen Unterricht. Später wurde er unter Joseph Haydn Konzertmeister und nach dessen Tod sein Nachfolger als Hofkapellmeister. Er wurde ein enger Freund Beethovens und unterstützte diesen auch finanziell.
In einer Zeit, in der Raubkopien üblich waren – damals noch durch Abschreiben von Hand –, setzte sich Hummel als einer der Ersten überhaupt für Urheberrechte ein. Insgesamt konnte er gut mit Geld umgehen. Er hat ein breites Werk hinterlassen und starb „als einer der ersten reichen Komponisten der Musikgeschichte“ (Wikipedia).
Heute hören wir auf der Klassikliste ein herrliches Bravourstück, das jeder professionelle Trompeter spielen kann: das abschließende Rondo aus Hummels Trompetenkonzert E-Dur WoO 1. Es spielt Jeffrey Segal, begleitet vom Tonhalle-Orchester Zürich unter Leitung von David Zinman. Auf der Ergänzungsliste gibt es wie üblich das gesamte Trompetenkonzert.
„Kurz vor unserer Abreise nach Korea zu einem Klavierwettbewerb ergab sich, dass wir zwei Flügel, aber nur einen Raum in der Hannoverschen Musikhochschule zum Üben hatten. Da haben wir uns spontan dazu entschlossen, eine Chopin-Etüde synchron zu üben.“ Dabei haben Aglika Genova und Liuben Dimitrov ihre Faszination und Begabung zum Duo-Spielen entdeckt. Das war vor 25 Jahren, und schon bald gewannen sie internationale Klavierduo-Wettbewerbe. Seither konzertieren sie nicht nur als Klavierduo Genova & Dimitrov auf der ganzen Welt und haben 17 CDs eingespielt, sondern sind auch privat ein Paar.
Auf der Klassikliste hören wir das mitreißende Rondo aus der Sonate zu vier Händen F-Dur op. 18,6 von Johann Christian Bach (1735–82). Auf der Ergänzungsliste gibt es die gesamte Sonate aus zwei Sätzen – ein wahrer Geniestreich!
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