Heute vor 120 Jahren wurde in Rio de Janeiro die Oper Rigoletto von Giuseppe Verdi (1813–1901) aufgeführt. Die Hauptrolle des Herzogs sang der Tenor Enrico Caruso (1873–1921), und das Publikum war so begeistert, dass er die Bravour-Arie La donna è mobile sage und schreibe fünfmal (!) singen musste.
Caruso war der Star-Tenor des beginnenden 20. Jahrhunderts. Seinen Ruhm und Reichtum verdankte er auch seiner ausgeprägten Selbstvermarktung mit dem damals neuen Medium der Schallplatte. Diese bestanden damals aus schwarzem Schellack und hatten bei 78 Umdrehungen pro Minute je nach Größe eine Spielzeit von 3 oder 4 Minuten. Erst 1930 kam die unzerbrechliche Schallplatte aus Vinyl heraus, die ab 1948 mit 33,3 Umdrehungen Langspielplatte hieß und ca. 20–25 Minuten Spielzeit pro Seite hatte. Caruso nahm ab 1902 knapp 500 Schallplattentitel auf und wurde so zum ersten Klassik-Weltstar der Schallplattengeschichte.
Auf der Klassikliste hören wir heute die Arie La donna è mobile mit ihrem nicht sehr philosophischen Text in einer fast 120 Jahre alten historischen Mono-Aufnahme aus der Frühzeit der Tonaufnahmen. Nicht lachen, sondern staunen! Auf der Ergänzungsliste gibt es ein bemerkenswertes technisches Experiment: Die Tenorstimme wurde 2007 digital remastered und mit der Begleitung durch ein modernes Orchester zusammengeschnitten. Beidesmal singt Enrico Caruso, der damit in unsere Zeit tritt und unsterblich wird.
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